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Richtfest für NordLink-Konvertergebäude Die grüne Gleichstromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen wird sichtbar

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  • Wichtiges Projekt für die Energiewende und die europäische Strommarkt-Integration
  • Austausch zwischen deutscher Windenergie und norwegischer Wasserkraft

Mit dem heutigen Richtfest für die NordLink-Konvertergebäude auf der Baustelle in Wilster (Schleswig-Holstein) hat das deutsch-norwegische Projekt einen weiteren wichtigen Meilenstein auf deutscher Seite erreicht. Der Interkonnektor wird die Strommärkte Deutschlands und Norwe-gens erstmals direkt miteinander verbinden und dient dem Austausch norwegischer Wasserkraft und deutscher Windenergie.

„Jetzt wird NordLink sichtbar“, sagte Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung des Übertra-gungsnetzbetreibers TenneT, „das ‚grüne Kabel‘ zwischen Deutschland und Norwegen ist ein Leuchtturmprojekt der Energiewende. Deutschland verfolgt bei Energiemix und CO2-Reduktion große Ziele und will den Anteil der Erneuerbaren von derzeit rund 33 Prozent auf bis zu 60 Prozent im Jahr 2035 steigern – und sogar auf mindestens 80 Prozent bis 2050. Das zeigt, welche gewaltigen Herausforderungen noch vor uns liegen und welche wichtige Rolle NordLink dabei einnehmen wird“.

„Mit NordLink wird die Energiewende europäisch. Das ist ein Muss: Wir können die Klimaziele nur erreichen, wenn wir über die eigenen Grenzen hinaus denken“, sagte Robert Habeck, stellvertre-tender Ministerpräsident Schleswig-Holsteins und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, „der Interkonnektor wird die Versorgungssicherheit in beiden Ländern erhöhen und Engpässen im deutschen Übertragungsnetz entgegenwirken."

Mit NordLink entsteht eines der längsten Systeme zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) der Welt. Das Gleichstromsystem NordLink hat eine Gesamtlänge von 623 Kilometern und ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Verlegung der ersten 134 Kilometer Seekabel ist Anfang August vom südnorwegischen Vollesfjord aus bis zur Grenze der dänischen Hoheitsgewässer ausgeführt worden. Auf deutscher Seite wurden zur selben Zeit die Leerrohre für das Kabel unter dem Landesschutzdeich bei Büsum (Schleswig-Holstein) eingezogen. Vom dänischen Nordseebe-reich aus werden ab 2018 weitere 228 Kilometer bis zur Grenze der deutschen Hoheitsgewässer verlegt. Weitere 154 Kabelkilometer kommen ab Sommer 2018 von der Küste bei Büsum aus, im Wattenmeer beginnend, hinzu. Auf hoher See werden die Kabelenden der einzelnen Abschnitte zusammengefügt. An das insgesamt 516 Kilometer lange Seekabel wird auf deutscher Seite im nächsten Jahr ein 54 Kilometer langes Erdkabel vom Anlandungspunkt Büsum bis zur Konverter-station Wilster angefügt. Auf norwegischer Seite ist die 53 Kilometer lange Freileitung vom Anlan-dungspunkt Vollesfjord bis nach Tonstad bereits in Bau. Die Konvertergebäude in Tonstad sind weitgehend fertiggestellt.

In den Konverterstationen wird der übertragene Gleichstrom später jeweils in Drehstrom umge-wandelt und an das norwegische bzw. deutsche Hochspannungsnetz angeschlossen. NordLink hat eine Kapazität von 1.400 Megawatt (MW). Damit liegt seine Kapazität deutlich über der eines großen konventionellen Kraftwerks.

Deutsche Verbraucher können vom positiven Effekt auf die Strompreise durch den Import von Energie aus preisgünstiger Wasserkraft profitieren. Ein erheblicher Teil der sozioökonomischen Vorteile von NordLink entsteht durch die Erträge aus dem Handel mit Übertragungskapazität über den Interkonnektor. Diese Erträge werden zur Finanzierung anderer Netzprojekte oder zur Senkung der Stromtarife verwendet. NordLink wird gemeinsam durch die Projektpartner TenneT, die Förderbank KfW und den norwegi-schen Übertragungsnetzbetreiber Statnett realisiert.

Direkt nebenan schreitet auf der benachbarten Baustelle der Ersatzneubau des TenneT-Umspannwerks Wilster West zügig voran, das zu einem Knotenpunkt für mehrere Leitungen und Netzverknüpfungen ausgebaut wird. Dazu zählen auch die Anbindungen von NordLink und SuedLink. Die vorhandene 380-Kilovolt-Schaltanlage kann jedoch die Anforderungen als zentraler Punkt und Drehkreuz nicht abdecken. Ihre Leistung reicht aufgrund der notwendigen Anzahl neuer Schaltfelder, zur Vermeidung unzulässiger Lastflüsse und der zukünftig geforderten Kurzschlussfestigkeit nicht für den geplanten Anschluss von NordLink und SuedLink aus. Deshalb ist ein Ersatzneubau der 380-kV-Schaltanlage am Standort der bestehenden Schaltanlage notwendig. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2020 geplant.

„Vor diesem Hintergrund ist der Raum Wilster ein entscheidender Dreh- und Angelpunkt für die Energiewende, da durch die Anbindung von NordLink und SuedLink an das Umspannwerk Wilster West der Energietransport aus dem windreichen Norden über mehrere Hundert Kilometer in den verbrauchsstarken Süden beziehungsweise nach Norwegen erfolgen kann. Dies schafft die Grundlage für eine sichere und ökoeffiziente Stromversorgung“, sagte Hartman.

Daten und Fakten

  • 623 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)
  • 1.400 MW Kapazität mit ± 525 kV (bipolar) 
  • Offshore: 516 km Seekabel 
  • Onshore: 54 km Erdkabel (Büsum – Wilster/Schleswig-Holstein) sowie 53 km Freileitung (Vollesfjord – Tonstad/NO) 
  • Netzverknüpfungspunkte: Umspannwerke Wilster West (DE) sowie Tonstad (NO) 
  • Fertigstellung im Jahr 2020 


TenneT ist ein führender europäischer Übertragungsnetzbetreiber. Mit mehr als 22.000 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen bieten wir 41 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und Deutschland rund um die Uhr eine zuverlässige und sichere Stromversorgung. TenneT ist einer der größten europäischen Investoren in nationale und grenzübergreifende Energieinfrastruktur an Land und auf See. Mit über 3.000 Mitarbeitern fördern wir die Integration des nordwesteuropäischen Strommarktes und ermöglichen die Energiewende in Deutschland und Europa.
Taking power further

 

Technischer Aufbau des Interkonnetktors NordLink

 

 

NordLink-Konverterbaustelle Wilster (im Hintergrund das Umspannwerk Wilster West) im September 2017

Fotos und Grafiken für Redaktionen zum Download unter www.nordlink.eu

 

 

 

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Mathias Fischer

Pressesprecher - Netzausbau Onshore & Offshore, Sektorenkopplung, Energiepolitik Norddeutschland, Flexibilität & Innovationen