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Energiewende erleben: Schwertransport mit 39,5 Meter Länge und 435 Tonnen Gesamtgewicht bringt neuen Transformator ins TenneT-Umspannwerk Würgassen

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  • Für die Energiewende modernisiert TenneT seit 2021 den historischen Standort nahe des Dreiländerecks NRW-Niedersachsen-Hessen
  • Erster von zwei neuen Transformatoren wird in der Nacht vom 14. auf den 15. Februar mit einem aufwändigen Schwertransport von der Fährrampe Beverungen-Wehrden nach Würgassen angeliefert
  • Zukunftssichere Planung ermöglicht einen Betrieb der Trafos auf der 380-/220-Kilovolt-Ebene und ab den 2030er Jahren auch auf der 380-/110-Kilovolt-Ebene

Das Umspannwerk Würgassen des Netzbetreibers TenneT ist ein wichtiger Vorreiter für die deutsche Energiewende. Nahe des Dreiländerecks NRW- Niedersachsen-Hessen gelegen, verteilt die Anlage sicher und rund um die Uhr Strom für die Region des Oberen Wesertals und hat seit jeher auch eine wichtige Versorgungsfunktion für den Großraum Hannover sowie für Kassel und Göttingen. Und das auch in den vergangenen 28 Jahren. Also die Zeit, seit der das ehemalige Kernkraftwerk Würgassen nicht mehr in Betrieb ist. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Umspannwerks modernisiert TenneT seit 2021 die Anlage im Landkreis Höxters und macht diese  fit für die Energiewende.

Herzstücke eines jeden Umspannwerks sind die Transformatoren. Sie verbinden die Höchstspannungsebenen der TenneT mit den unterlagerten Netzen und am Standort Würgassen auch die TenneT-Spannungsebenen von 220 Kilovolt und 380 Kilovolt untereinander. Das Umspannwerk an der Weser ist also vergleichbar mit einem Autobahnkreuz, das gleichzeitig auch eine Autobahnauf- und Abfahrt zu den Bundestraßen der Verteilnetzbetreiber darstellt. Küstennah erzeugter Windstrom wird hier in die Region und über die 220-Kilovolt-Ebene Richtung Kassel und Göttingen transportiert. Über die 380-Kilovolt-Ebene gelangt der Strom zusätzlich nach Frankfurt und weiter Richtung Süddeutschland. Damit dies in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiterhin sicher funktioniert, wird die Anlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht und voraussichtlich bis Ende 2023 werden zwei neue Transformatoren in Betrieb genommen.

Aufgrund der aktuellen Hochwassersituation musste das Binnenschiff mit dem Transformator in Hameln warten und startet am 11.02. zur Weiterfahrt nach Beverdungen-Wehrden. Die Ankunft an der Fährrampe erfolgt voraussichtlich am Sonntag. Die Vorbereitungen für den Straßentransport beginnen planmäßig am 14.02. gegen 09:00 Uhr und sollen bis 15:30 Uhr abgeschlossen sein. Der anschließende Straßentransport soll am 14.02. gegen 22:00 Uhr starten und gegen 06:00 Uhr am Folgetag das Umspannwerk Würgassen erreichen.

Der Trafo hat dabei ein Transportgewicht von 310 Tonnen und kommt vom Hersteller GE in Mönchengladbach zunächst per Schiff zur Fährrampe Weser in Beverungen-Wehrden. Die Umladung von Schiff zur Straße erfolgt voraussichtlich am 14.02. mit einem sogenannten Plattformwagen. Damit das Gesamtgewicht des Transportzuges von 453,5 Tonnen sicher über die Straßen geführt werden kann, sind die Lasten auf insgesamt 22 Achsen und beim Plattformwagen auf 144 Räder verteilt. Dadurch erreicht die Gesamtzugabmessung eine Länge von 39,5 Meter, eine Höhe von 5,80 Meter und eine Breite von 4,75 Meter.

Der kürzeste Weg von der Fährrampe wäre naturgemäß über die Landstraße 550 und dann über die Straße Buchbergblick in den Lauenförder Ortsteil Meinbrexen und von dort weiter über Lauenförde nach Würgassen. Da der Transport aber zu hoch für die Unterquerung der Sollingbahn ist, muss die Transportroute über Fürstenberg und Derental und von dort nach Meinbrexen erfolgen. Anschließend geht es über die L550 nach Lauenförde und von dort zum Umspannwerk Würgassen.

Für den Transport sind temporäre Straßensperrungen notwendig. Um die Auswirkungen auf den Straßenverkehr zu minimieren, startet der Schwertransport voraussichtlich gegen 22:00 an der Fährrampe. Sein Ziel in Würgassen soll er bis 06:00 Uhr erreichen.

Mit der Fundamentsetzung im Laufe des 15.02. ist der Transport abgeschlossen. Bis zur Inbetriebnahme des Transformators werden aber noch rund vier Monate vergehen, denn es gilt zunächst die Zubauteile sowie die Kühlungsanlage zu installieren und dann müssen annähernd 100 Tonnen Isolieröl in den Trafo eingefüllt werden. Ist das grüne Stromwunder betriebsbereit, erreicht es ein Betriebsgewicht von rund 425,6 Tonnen und kann dann rein rechnerisch den Strom für rund 500.000 Haushalte umspannen. Vorrausichtlich im Frühjahr 2023 erfolgt der Antransport des zweiten Trafos.

Beide Transformatoren sind mittelspannungsseitig umschaltbar. Das heißt, sie werden zunächst zur Verbindung der 380 und 220 Kilovoltebenen benötigt und sichern vor allem die Stromversorgung Kassels und Göttingens ab, damit dort die im Bau befindliche Grünstromleitung Wahle-Mecklar nach und nach in Betrieb genommen werden. Diese Leitung stellt aktuell das längste im Bau befindliche Leitungsprojekt Deutschland dar. Ist diese Leitung bis Ende 2024 fertig gestellt, wird im Raum Südniedersachsen, Nordhessen und im südöstlichen Westfalen die alte 220-kV-Ebene abgängig. Aufgrund der mittelspannungsseitig umschaltbaren Bauweise können die neuen Würgassener Trafos dann ab 2030 und darüber hinaus die 380 und 110 Kilovoltebene Verbinden und ermöglichen dadurch in den 2030er Jahren den Ersatz für zwei weitere Transformatoren in Würgassen. Diese erreichen dann das Ende ihrer technischen Lebensdauer. 

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Markus Lieberknecht

Pressereferent - Onshore für Bayern, Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen, Maßnahmen in Umspannwerken und im Bestandsnetz