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Umweltministerium stellt beim EnergieNetzDialog in Mölln zusammen mit Netzbetreibern neue Stromleitungs-Vorhaben im schleswig-holsteinischen Südosten vor

Energie-Staatssekretär Knuth: Ein frühzeitiger Dialog ist der Schlüssel für gute Planungen

MÖLLN/KIEL. Im Rahmen einer Fachkonferenz zum Stromnetzausbau mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik sowie Fachleuten der Kommunalverwaltungen stellte Energie-Staatssekretär Knuth heute zusammen mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) und den Stromübertragungsnetzbetreibern TenneT und 50Hertz den Stand der Planungen für neue Höchstspannungsleitungen und Netzverknüpfungspunkte im Südosten Schleswig-Holsteins vor. Die Fachkonferenz in Mölln findet zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Planungen statt und ist der Auftakt zu weiteren Informations- und Dialogangeboten der Netzbetreiber und des Landes vor und während der Genehmigungsverfahren. Der sogenannte EnergieNetzDialog dient den politisch und kommunal Verantwortlichen in der Region als Wegweiser für die weitere Stromnetzausbauplanung, erklärt transparent den Bedarf und benennt die Ansprechpersonen bei den Vorhabenträgern und Behörden.

„Um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen und uns weiter von fossilen Energien unabhängig zu machen, müssen Erneuerbaren- und Netzausbau Hand in Hand gehen. Wir haben in Schleswig-Holstein die Erfahrung gemacht, dass der Netzausbau am besten vorankommt, wenn betroffene Regionen umfassend informiert und eingebunden werden. Ein frühzeitiger Dialog ist der Schlüssel für gute Planungen“, sagte Joschka Knuth.

Im Südosten Schleswig-Holsteins werden nach der jüngsten Novelle des Bundesbedarfsplangesetzes fünf Höchstspannungsleitungen benötigt. Es handelt sich um zwei zu verstärkende und zwei zusätzliche 380-kV-Freileitungen sowie eine neue Höchstspannungsgleichstrom-Erdkabelverbindung. Die Leitungen werden von TenneT und 50Hertz als Vorhabenträger geplant. Für die Genehmigungsverfahren sind je nach Vorhaben entweder die BNetzA oder die Genehmigungsbehörden der Länder zuständig.

TenneT-COO Tim Meyerjürgens sagte: „Wir haben in den vergangenen Jahren erfolgreich viele neue Leitungskilometer in Schleswig-Holstein realisiert. Dazu zählen die Offshore-Netzanbindungen für die großen Nordsee-Windparks vor Sylt und Helgoland sowie die wichtigen Transportleitungen an Land – die Mittelachse, die Westküstenleitung und bald auch die Ostküstenleitung. Über NordLink tauscht Schleswig-Holstein norwegische Wasserkraft mit deutscher Windenergie aus und in wenigen Jahren kann dies über SuedLink bis nach Bayern und Baden-Württemberg weitergeführt werden. Im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern war es möglich, die notwendige Akzeptanz für die Maßnahmen vor Ort zu erzielen. Das war nicht immer einfach, aber wir konnten viele Hinweise und Änderungswünsche aufnehmen und oft auch umsetzen. Weiterer Netzausbau im Wind-Land Schleswig-Holstein ist nötig, um sowohl die Klimaziele als auch die Versorgungssicherheit Deutschlands zu gewährleisten. TenneT hat den Auftrag, die Elbe-Lübeck-Leitung und die Ostniedersachsenleitung als Freileitungen und zudem gemeinsam mit 50Hertz den NordOstLink als Gleichstromerdkabel-Verbindung zu errichten. Bei diesen, wie bei allen anderen Netzausbauprojekten, wollen wir zusammen mit dem MEKUN und 50Hertz die intensive und gute Dialog-Qualität mit allen beteiligten Behörden und den Bürgerinnen und Bürgern fortsetzen.“

NordOstLink (bisher DC 31) ist ein großes Gemeinschaftsprojekt von 50Hertz und TenneT. Die Gleichstromverbindung von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bis in den Raum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird als Erdkabel geplant. Die 525-kV-Verbindung hat eine Kapazität von 2.000 Megawatt und soll ab 2032 Strom für rechnerisch rund fünf Millionen Haushalte von der Nordsee zunächst in Richtung Osten und dann nach Süden bis Bayern transportieren. Eine zweite Komponente des Projektes ist ein geplantes Stromdrehkreuz (Multi-Terminal-Hub) im Raum Heide. Diese innovative Technologie soll ermöglichen, die Stromflüsse zu steuern und Elektrizität auch für regionale Anwendungen wie die Wasserstoff-Elektrolyse in Schleswig-Holstein und Hamburg bereitzustellen.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz: „Große Infrastrukturprojekte wie der Ausbau von Häfen, Straßen oder Eisenbahnlinien sind in einem Industrieland wie Deutschland immer wieder erforderlich – aber sie führen bei den von Veränderungen oder Bauarbeiten betroffenen Menschen vor Ort verständlicherweise auch zu Diskussionen und Fragen zur Notwendigkeit. Das gilt auch für Stromleitungen, die wir als Übertragungsnetzbetreiber für den Klimaschutz und für mehr Energiesouveränität verstärken oder errichten müssen. Solche Projekte stehen auch im Herzogtum Lauenburg an. Neben dem NordOstLink plant 50Hertz eine neue 380 kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Hamburg-Ost und Schwarzenbek-Land sowie eine Netzverstärkung durch Umbeseilung auf Hochtemperatur-Leiterseile von Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern nach Krümmel. Außerdem wollen wir gemeinsam mit TenneT im Herzogtum Lauenburg einen neuen Netzverknüpfungspunkt errichten, um Strom aus Erneuerbaren Energien aus der Region aufzunehmen und abzutransportieren.“

Zu allen Vorhaben wird es weitere Informations- und Dialogangebote geben. Zudem werden die Vortragsinhalte mit den Informationen zu den neuen Höchstspannungsleitungen zur allgemeinen Information auf folgender Website bereitgestellt: 

Netzausbau Schleswig-Holstein Süd - TenneT

 

Hintergrund

Das Bundesbedarfsplangesetz, das zuletzt im Juli 2022 novelliert wurde, enthält mehrere neue Höchstspannungsleitungs-Vorhaben im Südosten Schleswig-Holsteins. Diese werden von den Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO GmbH und 50Hertz in alleiniger oder gemeinsamer Vorhabenträgerschaft geplant, gebaut und betrieben. Für die Vorhaben des Bundesbedarfsplans sind der vordringliche Bedarf und die energiewirtschaftliche Notwendigkeit gesetzlich festgelegt. Die Genehmigungsverfahren für die Vorhaben werden je nach gesetzlicher Festlegung entweder in Zuständigkeit der BNetzA oder durch die Genehmigungsbehörden der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen durchgeführt.

Im Südosten Schleswig-Holsteins sind folgende neue oder zu verstärkende Höchstspannungsleitungen nach dem Bundesbedarfsplangesetz in Vorplanung bzw. in Planung:

  • BBPIG-Vorhaben Nummer 51: Hamburg Nord – Hamburg Ost – Ämter Büchen / Breitenfelde / Schwarzenbek Land (Netzverstärkung Hamburg Nord sowie Neubau 380-kV-Freileitung Hamburg Ost – Ämter Büchen / Breitenfelde / Schwarzenbek Land, Vorhabenträger 50Hertz Transmission GmbH, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur)
  • BBPIG-Vorhaben Nummer 58: Ämter Büchen / Breitenfelde / Schwarzenbek Land . Lüneburg/Samtgemeinde Gellersen / Samtgemeinde Ilmenau - Stadorf – Wahle) (Neubau 380-kV-Freileitung, Vorhabenträger TenneT TSO GmbH, Genehmigungsbehörden der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Teil der sogenannten „Elbe-Lübeck-Leitung“ sowie „Ost-Niedersachsenleitung“)
  • BBPlG-Vorhaben Nr. 81: Hemmingstedt/Lieth/Lohe-Rickelshof/Wöhrden – Klein Rogahn/Stralendorf/Warsow/Holthusen/Schossin (Höchstspannungsgleichstrom(HGÜ)-Erdkabel, gemeinsame Vorhabenträgerschaft von TenneT TSO GmbH und 50Hertz Transmission GmbH, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur, sog. HGÜ-Leitung Heide-Schwerin (NordOstLink, bisher „DC31“)
  • BBPlG-Vorhaben Nr. 84: Lübeck – Ämter Büchen/Breitenfelde/Schwarzenbek-Land (Neubau 380-kV-Freileitung, Vorhabenträger TenneT TSO GmbH, Genehmigungsbehörden des Landes Schleswig-Holstein, Teil der sog. „Elbe-Lübeck-Leitung)
  • BBPlG-Vorhaben Nr. 85: Güstrow – Wessin – Görries – Klein Rogahn/Stralendorf/Warsow/Holthusen/Schossin – Ämter Büchen/Breitenfelde/Schwarzenbek-Land – Krümmel (Netzverstärkung einer bestehenden 380-kV-Freileitung, Vorhabenträger 50Hertz Transmission GmbH, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur)
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Mathias Fischer

Pressesprecher - Netzausbau Onshore & Offshore, Sektorenkopplung, Energiepolitik Norddeutschland, Flexibilität & Innovationen