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TenneT stellt die Weichen für den Bau der Elbquerung von SuedLink

  • Gleichstromkabel werden in einem Tunnel auf gut fünf Kilometer Länge rund 20 Meter tief unter der Elbe hindurchgeführt
  • Mit Einreichung der Planfeststellungsunterlagen der Elbquerung biegt SuedLink auf die Zielgerade des Genehmigungsverfahrens ein
  • Bundes- und Landespolitik würdigen die Erreichung dieses Meilensteins als wichtiges Signal für die Energiewende

TenneT hat jetzt die Planfeststellungsunterlagen für das Bauvorhaben zur Elbquerung der SuedLink-Gleichstromkabel bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Mit einer symbolischen Übergabe von Aktenordnern  und Erdkabelmustern durch TenneT-COO Tim Meyerjürgens an Energieminister Olaf Lies (Niedersachsen)  und Energiestaatssekretär Joschka Knuth (Schleswig-Holstein), der in Vertretung des kurzfristig erkrankten Energiewendeministers Tobias Goldschmidt anwesend war, beging der Übertragungsnetzbetreiber diesen Projekt-Meilenstein heute in Glückstadt (Schleswig-Holstein).

Tim Meyerjürgens sagte: „SuedLink stellt in diesem Jahr die Weichen für den Bau: Die Produktion der Kabel wurde kürzlich gestartet, die Kabelzwischenlager für die Anlieferung der ersten Kabeltrommeln werden ausgebaut und es werden alsbald auch die letzten beiden Konverteraufträge vergeben. Mit Einreichung der Planfeststellungsunterlagen für die einzelnen SuedLink-Abschnitte biegen wir jetzt auf die Zielgerade des Genehmigungsverfahrens ein. Den Anfang im Baubereich von TenneT macht jetzt der planerisch und technisch äußerst anspruchsvolle Abschnitt zur Elbquerung. Das ist der letzte wichtige Schritt im Genehmigungsverfahren zum Planfeststellungsbeschluss, nach dessen Erhalt wir mit dem Bau dieses Abschnitts an der Elbe beginnen können.“

Tobias Goldschmidt sagte in seiner übermittelten Grußbotschaft: „SuedLink ist eines der zentralen Strom-leitungsprojekte in unserem Land. Einmal in Betrieb, kann es zu einem echten Game-Changer für die deutsche Energiewende werden. Mit dem heutigen Tag kommen wir der Realisierung einer neuen Stromautobahn wieder ein Stück näher. Das gibt Zuversicht für die großen Herausforderungen, die vor uns liegen. Hier in Norddeutschland zeigen wir, wie Netzausbau effizient und im Dialog mit den Menschen funktionieren kann. Diesen Spirit wünsche ich mir  auch für den Rest des Landes. Die aktuelle weltpolitische Lage unterstreicht die Dinglichkeit in dramatischer Weise. Die Befreiung aus der fossilen Umklammerung wird nur dann gelingen, wenn Erneuerbaren- und Stromnetzausbau zügig vorankommen. Das System der Netzentwicklungsplanung muss ab sofort auf ein Klimaneutralitätsnetz ausgerichtet werden, sodass vorausschauend geplant, genehmigt und gebaut werden kann.“

Olaf Lies sagte: „Das sind geo- und energiepolitisch äußerst herausfordernde Zeiten. Wir im Norden nehmen eine Schlüsselrolle dabei ein, möglichst zügig unabhängig zu werden von russischen Gaslieferungen und für eine klimafreundliche Energieversorgung für unser Land. Da übernehmen wir Verantwortung für ganz Deutschland. Kurzfristig werden wir daher die nötige Importinfrastruktur für alternative Gaslieferungen bauen, dauerhaft liegt die Lösung im Ausbau der Erneuerbaren und der Stromnetze. Sie stehen für ein freie, saubere und unabhängige Energieversorgung. Von daher ist diese Übergabe heute ein wichtiges Signal, das Mut macht: es geht voran auf unserem Weg in eine Zukunft mit einer klimafreundlichen und unabhängigen Energieversorgung.“

In seiner Video-Grußbotschaft sagte Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz,: „SuedLink ist ein zentrales Projekt für die Energiewende. Es sind daher gute Nachrichten, dass der bautechnisch komplexe Abschnitt der Elbquerung einen Verfahrensschritt weiter ist. Für das anstehende Planfeststellungsverfahren und den Bau muss das Projekt SuedLink aber insgesamt schneller als bisher vorankommen. Die Politik hat mit dem Energiesofortmaßnahmenprogramm den Weg dafür geebnet.“

Vor einer Rückprojektionswand führte Tim Meyerjürgens die beiden Landespolitiker mit Hilfe einer digitalen Animation durch die künftigen Tunnelbauwerke an den Elbeufern und entlang des Kabeltunnels. Dabei erläuterte er auch die konkret geplante Kabelführung, die Funktion der Kabelmuffen sowie technische Besonderheiten des Bauwerks und des Kabeleinzugs. Die Veranstaltung fand statt in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik sowie Interessenvertretern von Initiativen und Verbänden, Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten und Landeigentümern der SuedLink-Trasse.

Im Anschluss hatte die breite Öffentlichkeit zudem ausgiebig Gelegenheit, sich rund um das Thema Netzausbau, die Rolle von TenneT als Übertragungsnetzbetreiber und SuedLink als wichtigste Nord-Süd-Verbindung zu informieren. Multimediale und virtuelle Informationsangebote machten die Energiewende und SuedLink im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ für jedermann erlebbar. 

Weitere Beteiligung der Öffentlichkeit

Nach Feststellung der Vollständigkeit der nun eingereichten Unterlagen wird voraussichtlich im August 2022 das formelle Verfahren durch die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde beginnen. Die Prüfung der eingereichten Unterlagen wird von einer umfangreichen formellen Beteiligung der Öffentlichkeit begleitet werden.

Hintergrund

Im Bereich der Elbquerung wird SuedLink auf gut fünf Kilometer Länge in rund 20 Metern Tiefe unter der Elbe hindurchgeführt. Das wird mithilfe eines Tunnelbauwerks, dem größten Sonderbauwerk von SuedLink, realisiert. Dafür ist es notwendig, auf beiden Seiten der Elbe je ein Zugangs- bzw. Betriebsgebäude mit Schächten zu errichten: Der Startschacht entsteht südwestlich der Gemeinde Wewelsfleth (Schleswig-Holstein), der Zielschacht in Wischhafen bei Freiburg (Niedersachsen). TenneT plant, den Tunnel in der Tübbing-Bauweise zu errichten. Dabei gräbt sich die Tunnelbohrmaschine wie ein Maulwurf unter der Elbe hindurch und kleidet den Tunnel ringförmig mit vorgefertigten Betonringen, sogenannten Tübbingen, aus. Die Tübbinge werden über den Startschacht in Schleswig-Holstein bereitgestellt.

Diese Bauweise entspricht derjenigen der vierten Röhre des Hamburger Elbtunnels, die 2002 fertiggestellt wurde. Der SuedLink-Tunnel wird mit einem Innendurchmesser von etwa vier Metern geplant und wird zu Wartungs- und Reparaturzwecken jederzeit durch geschultes Betriebspersonal begehbar sein. Die Bauzeit für den Bereich der Elbquerung wird voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen: von den bauvorbereitenden Maßnahmen über den Tunnelvortrieb bis zum Bau der Schachtgebäude und der Landschaftsgestaltung.

 

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Mathias Fischer

Pressesprecher - Netzausbau Onshore & Offshore, Sektorenkopplung, Energiepolitik Norddeutschland, Flexibilität & Innovationen